Doris Frohnhöfer ist neue Gesamtleiterin von Regens Wagner Absberg
Im ungewöhnlichen, der Corona-Situation angepassten Rahmen, fand die Übergabe der Gesamtleitung bei Regens Wagner Absberg am 31. Juli statt. Während die Verabschiedung eines scheidenden Gesamtleiters normalerweise im großen Rahmen mit mehreren Hundert Gästen stattfindet, wohnten der Feier im offenen Zelt des Absberger Schlossgartens lediglich rund 50 ausgewählte Gäste bei. Aus der Dillinger Zentrale angereist waren unter anderem Rainer Remmele, Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Gerhard Reile und Sr. Gerda Friedel, Stiftungsratsvorsitzende der Regens-Wagner-Stiftungen. Den Hauptanteil der übrigen Gäste bildeten Bereichsleiter, Fachdienste und eine Delegation von Bewohnerinnen und Bewohnern von Regens Wagner Absberg.
Joachim Gamperling, stellv. Gesamtleiter und Moderator der Veranstaltung, brachte, auch im Namen des scheidenden Gesamtleiters, Dr. Hubert Soyer, sein Bedauern zum Ausdruck, dass die Feier nicht unter der sonst üblichen Beteiligung aller BewohnerInnen und MitarbeiterInnen stattfinden könne. Als kleine Kompensation und zur Überraschung von Dr. Soyer wurden in drei Video-Einspielern zahlreiche in den Wochen zuvor aufgenommene Grußbotschaften von Bewohnern, Mitarbeitern sowie von prominenten Wegbegleitern und Unterstützern aus Politik und Gesellschaft gezeigt, die Dr. Soyer sichtlich bewegten.
Direktor Remmele verglich den sich in den Ruhestand verabschiedenden Gesamtleiter in seiner Laudatio mit dem Jungen aus dem Johannes Evangelium, der seine Habe, 5 Gerstenbrote und 2 Fische teilte und mit Gottes Hilfe damit den Hunger von 5000 Menschen stillte. „Da ist eine Not. Da bin ich gefragt. Da hab‘ ich etwas zum Geben. Da bin ich gefragt. Und da lasse ich mich nicht lange bitten … Mir scheint, dass sich dieses Motiv wie ein roter Faden durch Ihr Leben zieht“, sagte Remmele. Immer, wo Not am Mann war, habe Soyer sich mit seinen Talenten eingesetzt und so zahlreichen Menschen mit Behinderung ein besseres Leben ermöglicht. Remmele lobte besonders den unermüdlichen Einsatz und das kaum nachzuvollziehende Arbeitspensum Soyers. „Wie Sie das gemacht haben, die vielen Termine unter einen Hut zu bringen, vielleicht lassen Sie es mich irgendwann einmal in einer stillen Stunde wissen “, so Remmele.
Segelscheininhaber Gamperling wählte für die Würdigung von Soyers Lebenswerk Bilder aus der Seefahrt: „Du hast vor 25 Jahren das Steuer von Regens Wagner Absberg übernommen. Du hast auch bei schwerer See nie die Brücke verlassen. Du hast 25 Jahre deine Kraft, dein Leben investiert, um aus Regens Wagner das zumachen, was es heute ist.“ Soyer sei nicht nur in der Lage, Visionen und Ideen zu entwickeln, sondern auch dazu, das Erdachte umzusetzen – nicht zuletzt mit Hilfe eines im Laufe der Jahre entstandenen gewaltigen Netzwerks. Herausragendstes Merkmal Soyers sei seine Fokussierung auf die Menschen mit Behinderung und deren Bedarfe. „Ganz im Franziskanischen Sinne bist du ihr vehementer Fürsprecher und stets in der Lage, ihre Perspektive einzunehmen.“
Soyer bedankte sich in seiner frei gehaltenen Rede zuallererst bei den Bewohnerinnen und Bewohnern von Regens Wagner Absberg. Man habe in den Jahren vieles voneinander lernen können, so Soyer. Auch allen Kolleginnen und Kollegen sowie der Direktion sagte Soyer ein herzliches Vergelt’s Gott. Besonders würdigte er die anwesende Sr. Gerda als seine wohl wichtigste Wegbegleiterin bei Regens Wagner von Beginn an. Die Stabübergabe an seine Nachfolgerin, Doris Frohnhöfer, übernahm er symbolisch mit der Überreichung eines für sie angefertigten Stiftes aus Ahorn. Soyer wörtlich: „Liebe Doris, ich wünsche dir für das, was jetzt bevorsteht immer eine glückliche Hand – aber vor allem den Segen unseres Herrn.“ Nach seiner Rede durfte er selbst einige Abschiedsgeschenke in Empfang nehmen, darunter eine Büste des Wemdinger Bildhauers Ernst Steinacker.
Der zweite Teil der Veranstaltung stand dann im Zeichen der neuen Gesamtleiterin Doris Frohnhöfer, die ihre Ernennungsurkunde und eine von Menschen mit Behinderung gestaltete Regens-Wagner-Bibel empfing. Die Dipl. Pflegewirtin mit Masterabschluss in Health Business Management kennt Regens Wagner seit fünf Jahren und wechselt vom regionalen Zentrum in Michelfeld, wo sie als stellv. Gesamtleiterin tätig war, nach Absberg. In ihrer Antrittsrede bedankte sich Frohnhöfer für das in sie gesetzte Vertrauen des Stiftungsvorstands und versprach, die neue Aufgabe mit Elan und Engagement anzugehen. Ihren besonderen Dank widmete sie ihrem Vorgänger: „Das regionale Zentrum Absberg trägt deine Handschrift. Du hast es aufgebaut, neue Wege eröffnet, es in die Zukunft geführt“, so Frohnhöfer. Mit dem erfahrenen Segler (Gamperling) an ihrer Seite, könne das gemeinsame Ablegen nur gut gelingen. Gleichzeitig appellierte Frohnhöfer an den Teamgeist aller. „Packen wir’s gemeinsam an!“, so ihre Schlussbitte.