Erster gemeinsamer Workshop nach langer Corona-Pause

Erster gemeinsamer Workshop nach langer Corona-Pause

Menschen mit geistiger Beeinträchtigung trafen sich im Haus Altmühltal, um sich schöpferisch zu betätigen.


Seit 11 Jahren veranstalten Regens Wagner Absberg in Zusammenarbeit mit der Offenen Behindertenarbeit (OBA) der Rummelsberger Diakonie Pappenheim inklusive Kunstprojekte für Menschen mit und ohne Behinderung. Während der gemeinsamen Projekttage haben Teilnehmer die Möglichkeit, sich kreativ zu betätigen und verschiedene Materialien und Techniken auszuprobieren. Aufgrund der Corona-Pandemie war allerdings auch die inklusive Projektarbeit in den vergangenen zwei Jahren gezwungen zu pausieren. Heuer konnte endlich wieder ein gemeinsamer Workshop stattfinden. „Ich bin froh, dass wir wieder was zusammen machen können“, schildert Workshopteilnehmerin Rita ihre Gefühle und erklärt, „wir wollten ja eigentlich in den Wald gehen, aber es ist zu kalt.“

Tatsächlich sollte der als „Wald-Kunst-Projekt“ deklarierte Workshop ursprünglich im Walderlebniszentrum Schernfeld stattfinden. Aufgrund der kalten und regnerischen Witterung entschieden sich die Workshop-Begleiter kurzfristig, das gemeinsame Tun schwerpunktmäßig in den neuen Kreativraum des Hauses Altmühltal zu verlegen. Ins Freie ging es zwischenzeitlich dennoch, „um Naturmaterialen zu sammeln“, weiß Workshopteilnehmer Felix. Blätter, kleine Zweiglein und andere Pflanzenteile klebten die Künstler gemeinsam mit ihrem Porträtfoto anschließend mit Leim auf die Leinwand.
„Das eigene Foto kann animieren, sich stärker mit der kreativen Arbeit zu identifizieren“, sagt Peter Webert, Kunsttherapeut und Kinaesthetics-Trainer bei Regens Wagner Absberg. Gemeinsam mit seiner langjährigen Workshop-Partnerin Lisa Strixner und deren Nachfolgerin Petra Beier von den Offenen Angeboten der Rummelsberger Diakonie, leitet er den Workshop.

In den fertigen Werken verschmilzt das im Wald aufgenommenen Porträt nahezu mit seiner Blätterumgebung. Ist es nicht schwer, einzuschätzen wie belastbar die Menschen mit psychischer Beeinträchtigung sind? Das konzentrierte Arbeiten am Bild ist schließlich anstrengend. „Wir achten schon auf Zeichen der Erschöpfung“, erklärt Petra Beier. „Wir bieten immer wieder Erholungspausen an. Schließlich soll der Spaß im Vordergrund stehen. Mancher zieht sich einfach zurück, wenn er etwas ausruhen möchte.“

Die „Blätterbilder“ sollen später ausgestellt werden. Damit die Teilnehmer etwas „zum Mitnehmen“ haben, konnten diese im Rahmen eines Nebenprojekts einen selbstgemalten Hintergrund anfertigen, auf den große Schwarz-weiß-Fotos geklebt wurden. Wie gewohnt zeigten sich alle Teilnehmer sehr zufrieden mit dem Verlauf der zwei erlebnisreichen Workshoptage.