Inklusions-Fischen des Fischereiverbandes Mittelfranken e.V.
Einen wunderbaren, ereignisreichen Tag am Fischweiher des Kreisfischereivereins Treuchtlingen Weißenburg e.V. verbrachten rund 50 Menschen mit und ohne Behinderung, darunter acht Klientinnen und Klienten aus den zu Regens Wagner Absberg gehörenden PWS-Wohngemeinschaften in Treuchtlingen und Geiselsberg. Der Fischereiverband Mittelfranken e.V. hatte zum Workshop „Inklu-Fisch“ eingeladen. Dazu Bezirksjugendleiter Friedrich Schlund: „Wir sind letztes Jahr mit dem Inklusions-Projekt gestartet. Im letzten Jahr waren 15 Menschen mit Handicap dabei, heuer sind es 25. Uns geht es vor allem darum, fischereibegeisterte Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und gemeinsam eine gute Zeit zu haben.“
Nach der Begrüßungsrunde und Erkundung des Geländes wurden zunächst einmal Schwimmer für die Angelhaken gebastelt und auch erklärt, was unter „waidgerechtem Angeln“ zu verstehen ist. Dabei geht es um das Fangen, Töten, Versorgen und Verwerten des Fisches im Sinne des Tierschutzgesetzes. Schließlich handelt es sich bei Fischen um Lebewesen, die respektvoll zu behandeln sind und deren Tötung schnell und möglichst schonend erfolgen soll. Anschließend teilten sich die Teilnehmenden in kleine Gruppen rund um den Teich auf. Unter der Leitung erfahrener Angler, darunter auch Jungfischer des KFV Treuchtlingen e. V., erhielten die Neulinge eine Einweisung im Umgang mit Rute, Haken, Köder und Kescher.
Unter den Teilnehmenden von Regens Wagner Absberg gab es jedoch einige, die bereits über Angel-Erfahrung verfügten, allen voran Gruppenleiter Philip Müller. Der passionierte und langjährige Hobbyfischer hatte sich nach Sichtung des Weihers mit seinem Team direkt am Wassereinlauf platziert, in dem Wissen, dass Forellen fließendes Wasser bevorzugen. Bereits bevor die ersten Mittagssteaks und Bratwürste vom Grill fertig waren, konnte der erste Fang vermeldet werden. Doch auch an anderen Stellen gab es immer wieder freudige Rufe, sobald ein Fisch anbiss. Die anwesende Landtagsabgeordnete und Ehrenamtsbeauftragte Gabi Schmidt zeigte sich begeistert. Schmidt wörtlich: „eine ganz tolle Aktion des Fischereiverbands.“ Rund um den Teich wurde eifrig geredet, erklärt, gefischt und sich gegenseitig mit dem Anglergruß „Petri HeIl“ beglückwünscht. Klient Florian Held verkündete zwischenzeitlich stolz „vier Stück hab‘ ich schon rausgeholt“.
Am Ende des Hegefischens war die Gruppe aus Geiselsberg, die sich am Einlauf postiert hatte, mit insgesamt sieben Fängen – darunter sechs Forellen – tatsächlich am erfolgreichsten. Es hätte sogar noch ein Fisch mehr sein können, wenn dieser nicht noch im letzten Moment vom Haken gegangen wäre – aber auch Misserfolge gehören zum Fischen. Zum Abschluss versammelten sich alle zur Übergabe von Teilnehmerurkunden, T-Shirts und dem Fang vor dem Vereinsheim.
Schlund resümiert: „Ich bin stolz auf dieses Projekt und am Ende des Tages irgendwie auch gerührt. Es ist einfach schön zu sehen, mit welcher Freude und Dankbarkeit alle bei der Sache waren.“ Für die Zukunft plant der Fischereiverband bereits eine große inklusive Wochenendfreizeit, rund um das Thema Fischen, die Raum für noch mehr persönlichen Austausch und Begegnungen bietet. Außerdem soll Menschen mit Behinderung der unentgeltliche Erwerb des Fischereischeins ermöglicht werden. Die Teilnehmenden von Regens Wagner Absberg äußerten bereits jetzt den Wunsch, beim nächsten Mal wieder mit dabei sein zu dürfen.
An dieser Stelle ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an alle Organisatoren und Mitwirkenden des Fischereiverbandes Mittelfranken für die großartige Veranstaltung.