Lebendige Kunstsommer-Ausstellung endete mit Theateraufführung

Lebendige Kunstsommer-Ausstellung endete mit Theateraufführung

"Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wulst“, zitierte Dr. Hubert Soyer, Gesamtleiter Regens Wagner Absberg, den Philosophen Friedrich Nietzsche bei seiner Begrüßung der Finissage-Gäste im Garten des Kunstbesetzten Hauses (Gunzenhausen). Mit dem Zitat zollte er der bildenden Künstlerin Isabel Warner Respekt, deren Kunstsommer-Ausstellung „Was hätte ich den Ihrer Meinung nach tun sollen?“ am Sonntag endete. „Du kannst uns mitnehmen mit Dingen, die wir uns vorher nicht vorstellen konnten“, sagte Dr. Soyer in Anspielung auf die vielen Themen und Sinneserfahrungen, die die diesjährige Ausstellung bot.

Auf grün schimmernden Glasscherbenschichten krachend laufen, knöcheltief durch weiche Federn zu schreiten oder stimulierende „Kitzelkissen“ auszuprobieren, sind Erfahrungen, die man nicht alle Tage macht. Weitere Höhepunkte bildeten die berührende Dokumentation Warners Freundschaft zu einer Frau (Frau Z.), die nach einem schweren Unfall ein völlig neues Leben annehmen musste oder die künstlerische Darstellung von Entstehung, Wachstum und Verlöschen eines Krebsgeschwürs. Diese Ausstellung war ungewöhnlich und wohl auch dadurch ungewöhnlich lebendig, nicht zuletzt durch den Besuch vieler Projektgruppen, von Menschen mit und ohne Behinderung. Isabel Warner bedanke sich ihrerseits bei Regens Wagner Absberg und allen an der Ausstellung beteiligten Helfern. Im Gespräch äußerte sie, sie sei dankbar für die vielen positiven Rückmeldungen von verschiedener Seite und besonders erleichtert, dass die zentnerschwere Spinne über dem Eingang, quasi das Wahrzeichen der Ausstellung, trotz mehrerer Unwetter gehalten habe.

Nach den Dankesworten und der Aufforderung, sich von der Ausstellung ein letztes Mal „mitnehmen zu lassen“, betraten die Akteure der inklusiven Theatergruppe von Regens Wagner Absberg, „Tommi und die Schokolinsen“, die große Garten-Bühne. Professionell begleitet von Luna-Bühnen-Chef Thomas Hausner führten die Schauspielerinnen und Schauspieler ein heiteres Drama, frei nach der Musical-Vorlage „Die Schöne und das Biest“ auf. Dabei gab es Szenenapplaus, besonders auch für Sänger und Gitarristen Martin Fischer, der eigens für das Stück ein Liebeslied komponiert hat, das er zum Schluss nochmals als Zugabe spielen „musste“. Wer er verpasst hat, sich die tolle Inszenierung anzusehen, hat die Chance dies am 12. November nachzuholen. An diesem Tag wird das Stück in der Luna-Bühne in Weißenburg nochmals aufgeführt. Auch die Ausstellung ist noch sicht- und hörbar – im Internet auf der „story telling platformizi-TRAVEL (https://izi.travel/de).