Palmsonntagsprozession mit Esel
Jesus, das berichtet die Bibel, ist am Sonntag vor seiner Kreuzigung und Wiederauferstehung auf einem Esel in die Stadt Jerusalem eingezogen. Die Menge streute Palmzweige auf seinen Weg, um ihn willkommen zu heißen. Den Sonntag vor Ostern nennt man daher Palmsonntag ein besonderer Tag für das Christentum wie für das Asinoteam vom Müssighof, das mit seinen Eseln jährlich die Prozessionen in den Gemeinden Rednitzhembach und Schwanstetten ehrenamtlich begleitet.
Was wäre schließlich eine Palmsonntagsprozession ohne Esel, dachte sich Waltraud Westhoven vom Pfarrgemeinderat Rednitzhembach, die uns auch dieses Jahr wieder eingeladen und begleitet hat. Auf dem Rathausplatz, wo die Prozession beginnt, warten wir auf Pfarrer Tobias Scholz: Anna Metzler und Andreas Schmid von Regens Wagner Absberg, die schon echte Eselsexperten sind, Gudrun Herchenröther und Johanna Wittemann vom Asinoteam; die Kinder, die an der Prozession teilnehmen; und natürlich zwei unserer Esel. Wie immer ist Ines dabei, und als Begleitung haben wir Nomi mitgebracht, unsere erfahrenste Eseldame.
Während wir warten, werden die Tiere für ihre Geduld mit Karottenstückchen belohnt. Frau Westhoven hat eine ganze Tüte davon vorbereitet. Die Kommunionkinder mit ihren Palmbüscheln dürfen die Esel füttern; Andreas und Anna, die sie führen, zeigen den Kindern, wie man die Stückchen halten muss.
»Wie heißt denn der Esel?«, fragt ein Mädchen Andreas.
»Ines«, antwortet er. Das Mädchen streicht dem Tier über die samtige Nase.
Ines ist gebürtige Französin und am Müssighof, seit sie zwei Jahre alt ist. Andreas hält das temperamentvolle Tier am Führstrick. Sie vertraut ihm und zögert nicht, als der Pfarrer kommt und wir uns hinter ihn an die Spitze des Zuges setzen.
Denn jetzt geht es los! Ein Kommunionkind darf Ines reiten; damit wird an den Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem erinnert. Viele Menschen säumen den Wegesrand und beobachten die Prozession; dann folgen sie uns. Vor dem Portal halten wir an und lassen die Menschen an uns vorbei in das Gebäude ziehen. Manche kommen zu uns, streicheln den Eseln über die langen, weichen Ohren und bedanken sich.
Wir haben ihnen eine Freude bereitet, und auch für uns war es ein schönes Erlebnis. Frau Westhoven überreicht jedem der Beteiligten ein kleines Dankeschön, bevor wir uns wieder auf die Heimreise machen bis nächstes Jahr in Rednitzhembach und Schwanstetten!