Feierlicher Festakt - 775 Jahre Dillinger Franziskanerinnen
Anlässlich des 775-jährigen Bestehens der Kongregation der Dillinger Franziskanerinnen hatten die Ordens-Schwestern von Regens Wagner Absberg unter der Federführung von Sr. Regina-Maria zu einem feierlichen Festakt mit Baumpflanzaktion an die Antoniuskapelle auf den Müßighof eingeladen. Dr. Hubert Soyer, Gesamtleiter Regens Wagner Absberg, durfte bei herbstlicher Witterung unter den Gästen unter anderem Absbergs Bürgermeister Helmut Schmaußer, den Stellvertreter des Landrats, Robert Westphal, Sparkassengeschäftstellenleiter Erik Seitz sowie die Absberger Gemeindepfarrer Gerhard Grössl (kath.) und Dietmar Schuh (ev.), begrüßen. Auch aus dem Dillinger Generalat waren Franziskanerinnen angereist, um der Feier beizuwohnen. Soyer freute sich besonders über die Anwesenheit eines Kamerateams der Diözese Eichstätt, die den Festakt dokumentierte. Es sei wichtig, so Soyer die Botschaft in die Welt zu tragen.
„Und seine Vorsehung führt uns noch immer.“
In den Grußworten wurde das segensreiche Wirken des Heiligen Franziskus und der nach seinem Vorbild arbeitenden Dillinger Franziskanerinnen gewürdigt. Tatsächlich handelt es sich bei der 1241 in Dillingen gegründeten Gemeinschaft um die älteste franziskanische Frauengemeinschaft nördlich der Alpen, wie Sr. Elisabeth betonte. In Ihrer Ansprache erinnerte die Leiterin des Absberger Konvents an die ereignisreiche Geschichte ihrer Kongregation. So vernichtete im Jahr 1438 ein Brand nicht nur das Gebäude der Dillinger Franziskanerinnen, sondern auch deren Stiftungsurkunde. Erst 26 Jahre später baute Kardinal Petrus von Schaumberg, Bischof von Augsburg (1424 - 1469) das Haus wieder auf und verlieh den Schwestern eine neue Stiftungsurkunde. Eine Blütezeit erlebten die Dillinger Franziskanerinnen Mitte des 19. Jahrhunderts. Unter der Meisterin Theresia Haselmayr wurden 324 Schwestern in die Gemeinschaft aufgenommen. 1937 wanderte eine kleine Gemeinschaft nach Brasilien aus, weil sie im Dritten Reich als kirchliche Ordensfrauen nicht mehr als Lehrerinnen unterrichten durften. Heute sind Dillinger Franziskanerinnen darüber hinaus auch in Indien und den USA sozial tätig. Zu dem Satz einer amerikanischen Ordensschwester: „Und seine Vorsehung führt uns noch immer“, sagte Sr. Elisabeth: „Welches Symbol könnte besser dazu passen als der Baum, der tief verwurzelt in den langen Jahren unserer Ordensgeschichte weiter wächst in die Zeit von heute, in den Kontext der heutigen Gesellschaft, mit ihren ganz eigenen Herausforderungen und Aufgaben … In Dankbarkeit schauen wir auf die Zeit unseres Wirkens zurück und feiern Gottes Liebe zu uns Menschen.“
Aus 775 Bäumen wurden über 5000
Ursprünglich geplant war, weltweit 775 Bäume zu pflanzen. Tatsächlich sind daraus aufgrund zahlreicher Spenden über 5000 geworden. Allein auf dem Müßighof wurden 9 junge Obstbäume gepflanzt. Helmut Schmaußer sagte dazu: „Wer Bäume pflanzt, pflanzt Zuversicht. Wir pflanzen Bäume nicht für uns, sondern für die nachfolgenden Generationen. Und so wünsche ich mir, dass die Dillinger Franziskanerinnen und die Bewohnerinnen und Bewohner von Regens Wagner eine reiche Ernte und frohe Stunden unter den Bäumen haben werden.“ Gleichzeitig bedankte er sich für das „segensreiche Wirken in der Marktgemeinde Absberg“. Ergänzend dazu sagte Robert Westphal: „Ich denke, dass in diesem Festakt sehr viel Sinnhaftigkeit steckt. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Mut und Schaffenskraft, die wir hier allenthalben erleben bei vielen Veranstaltungen bei Regens Wagner, und weiterhin Gottes Segen.“ Nach einer kleinen Lesung mit Gedanken über den persönlichen Lebensbaum, Baumgebet, Gesang und Fürbitten, wurden schließlich Schaufeln verteilt, um an den vorbereiteten Stellen, die Bäumchen zu pflanzen. Hier packten alle kräftig mit an, Ehrengäste und Schwestern genauso wie Mitarbeiter und Bewohner von Regens Wagner Absberg.