Wanderreiterin auf Zwischenstopp am Müßighof

Derzeit macht die Schweizer Wanderreiterin Jacqueline Knöpfel für ein paar Tage Zwischenstopp auf dem Müßighof. Seit dem 27. Juli ist die gelernte Tierarzthelferin mit ihren beiden Islandpferden Sokki und Klaufi unterwegs. Start des Trios war der Schweizer Ort Pfäfers im Kanton St. Gallen. Im rund 800 Kilometer entfernten Radebeul bei Dresden soll die Reise Anfang Oktober zu Ende gehen, dort warten gute Freunde auf die Reiterin. Mehr Planung braucht es nicht, findet Knöpfel. Wann sie wo übernachtet, wie viele Kilometer sie am Tag zurücklegt oder wie genau die Strecke verlaufen soll, das „entscheide ich spontan“, sagt die 31-Jährige. Mit ihrer persönlichen „Pilgerfahrt“ erfüllt sich die Schweizerin einen Kindheitstraum, der ihr zudem hilft, eine „emotional schwierige Zeit“ zu verarbeiten. Vom Müßighof erfuhr die Pferdeliebhaberin durch eine Reisebekanntschaft aus Oberasbach. Jetzt lebt und arbeitet Jacqueline Knöpfel voraussichtlich für eine Woche am kleinen Brombachsee, danach geht es weiter in Richtung Nordosten.
Zur Ausrüstung der Reiterin gehören ein Wandernavigationsgerät und ein historischer Packsattel der Schweizer Armee, dessen Beschläge bereits 110 Jahre alt sind. Allein der Sattel wiegt 25 Kilogramm. Fertig bepackt müssen die 16 und 18 Jahre alten Pferde mit ihm abwechselnd rund 60 Kilo Proviant und Ausrüstung tragen. Wie schnell es voran geht und wie viele Kilometer am Stück geritten werden, das überlässt Knöpfel ihren Pferden. „Die beiden geben das Tempo vor und wo es uns gefällt, da bleiben wir.“ Zwischen 15 und 25 Kilometer schaffen sie so am Tag. Den Winter über möchte die Wanderreiterin in Sachsen bleiben. Ob sie danach zurück in die Schweiz reitet oder weiter in eine andere Richtung, steht noch nicht fest.