Das Regens Wagner-Werk wurde von Schwester Theresia Haselmayr und Regens Johann Evangelist Wagner gegründet.
Miteinander erkannten sie die Nöte ihrer Zeit und handelten. Sie sorgten für die Schulbildung von Mädchen und jungen Frauen und für die Versorgung von Kranken an vielen Orten in Süddeutschland. Und sie kümmerten sich um Menschen mit Behinderung.
Diese lebten damals am Rande der Gesellschaft, konnten nicht zur Schule gehen, keinen Beruf lernen und hatten kein schönes Leben. Die Schwestern teilten ihren Alltag mit ihnen. Sie wurden angenommen und erlebten Gemeinschaft. Sie erhielten Bildung und Ausbildung und konnten ihr Leben selbst mitgestalten.
Regens Johann Evangelist Wagner, Theresia Haselmayr und die Schwestern der Dillinger Franziskanerinnen veränderten die kulturelle und soziale Welt in Bayern. Dies geschah nicht mit großen Worten, sondern mit Taten.
Johann Evangelist Wagner ist einer der Gründer und der Namensgeber des Regens Wagner-Werks.
Geboren wurde er als Bauernsohn am 5. Dezember 1807 in Dattenhausen (Landkreis Dillingen). Nach dem Gymnasium begann er mit dem Studium in Dillingen und München. Er trat ins Priesterseminar ein und wurde am 31. Mai 1833 zum Priester geweiht.
Zunächst arbeitete er als Gemeindepfarrer. 1863 wurde er zum Leiter (= Regens) des Priesterseminars in Dillingen berufen. Das Priesterseminar ist die Ausbildungsstätte für Priester in einer Diözese. Gleichzeitig unterrichtete er als Professor für das Fach Dogmatik. Dogmatik befasst sich mit Glaubensgrundsätzen der Kirche. Zusätzlich wurde Regens Johann Evangelist Wagner der geistliche Begleiter der Dillinger Franziskanerinnen.
Zusammen mit der Generaloberin Theresia Haselmayr und den Schwestern des Franziskaner-innen-Ordens gründete er 1847 die „Taubstummenanstalt“ und weitere Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Aus diesen Anfängen hat sich das heutige Regens Wagner-Werk entwickelt.
Johann Evangelist Wagner lebte sehr bescheiden und war sehr mildtätig. Er verschenkte seine Zeit, sein Geld und seine gesamte Habe an hilfsbedürftige Menschen.
Am 10. Oktober 1886 ist Regens Johann Evangelist Wagner gestorben.
Die Menschen seiner Zeit nannten Regens Wagner einen „Mann Gottes“. Er war für sie wie ein Geschenk Gottes, da er die Welt seiner Zeit veränderte.
Papst Benedikt XVI hat 2009 die Heiligmäßigkeit des Lebens und Wirkens von Johann Evangelist Wagner und dessen Verehrungswürdigkeit bestätigt.
Regens Wagner lehrte nicht nur den Glauben an Gott, sondern lebte seinen Glauben. So sind seine Gotteslehre und seine so selbstlose Nächstenliebe gerade in unserer Zeit ein großes Vorbild. Wir sind überzeugt, dass er im Regens Wagner-Werk weiterwirkt. Mit ihm als Vorbild können wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.
Schwester Theresia Haselmayr wurde am 24. Januar 1808 als Clara Haselmayr in Dillingen geboren. 1827 trat sie als Novizin in das Kloster der Dillinger Franziskanerinnen ein. Es war damals keine leichte Zeit für einen Orden (Säkularisation ab 1803). Die Klostergemeinschaft war sehr arm. Es lebten nur noch 6 Frauen im Kloster in Dillingen. Nach ihrer Ausbildung arbeitete Clara Haselmayr als Lehrerin in der Mädchen-Schule in Dillingen.
1829 wurde Clara Haselmayr eingekleidet, das heißt, sie durfte das Ordensgewand tragen, und erhielt den Namen Theresia. Nur wenige Jahre später im Jahr 1836 wurde sie zur Oberin gewählt. Sie führte den Orden der Dillinger Franziskanerinnen nach der harten Zeit der Säkularisation in eine neue Blütezeit.
1847 eröffneten die Dillinger Franziskanerinnen mit Unterstützung von Regens Wagner eine „Taubstummenschule“ mit Heim für gehörlose Mädchen in ihrem Mutterhaus.
Knapp zehn Jahre später wurde die Schule in das ehemalige Bartholomäusstift verlegt. Zudem wurde eine „Versorgungsanstalt“ in den neuen Räumlichkeiten gegründet.
1878 starb Theresia Haselmayr kurz vor ihrem 70. Geburtstag. Sie hat in ihrem Leben Vieles geleistet: